Wein - Wissen: Der Rebberg Teil 3

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Der Juli und August

Anfang Juli hat die Rebe den Fruchtansatz abgeschlossen. Diese Zeit ist eine aufregende Zeit für den Winzer, da er hier zum ersten mal abschätzen kann, wie gross die diesjährige Ernte ausfallen könnte. Alle überflüssigen Triebe und Blätter hat er ja bereits entfernt. Dieser Arbeitsschritt hilft dabei, Krankheiten zu verhindern und hilft bei der Luftzirkulation. Ausserdem ist es wichtig, die maximale Sonne an die Trauben zu lassen. Im August, wenn die roten Sorten anfangen ihre Farbe zu entwickeln, ist es wichtig, einen Teil der noch unreifen Trauben zu entfernen. Dieser Vorgang wird auch Grünlese genannt und wird bei roten sowie weissen Trauben durchgeführt. Er dient dazu, den Ertrag zugunsten von besserer Qualität zu reduzieren. Vielleicht habt ihr euch auch schon mal gefragt, was die Netze über den Reben sollen. Für Vögel sind die jungen Trauben natürlich ein Festessen. Mit den Netzten hält man sie davon ab, den Ertrag noch mehr zu reduzieren. Manche Winzer jäten zu dieser Zeit das Unkraut zwischen den reihen, andere wiederum mähen es und pflügen es dann in den Boden mit ein. Das Unkraut wirkt beim verrotten dann wie ein natürlicher Dünger.  Sobald sich die roten Traubensorten von grün nach rot verfärben wird es langsam spannend, denn jetzt rückt der Lesetermin immer näher. Die Winzer haben dann oft ganze Scharen von freiwilligen Erntehelfern, die ihnen jedes Jahr unter die Arme greifen. Fragt doch mal bei einem Winzer in eurer Nähe nach, ob er noch Hilfe gebrauchen könnte, normalerweise sind die Winzer um jede helfende Hand froh.

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Der September und Oktober

Jetzt ist es soweit, darauf hat der Winzer hingearbeitet, es ist Lesezeit. Jetzt kommen die Erntehelfer zum Einsatz. Jetzt ist auch die grosse Reifezeit der Trauben, hier bekommen sie ihre endgültige Farbe. Der Zeitraum für diesen Prozess ist normalerweise von Mitte bis Ende September. Wann genau mit der Lese begonnen werden kann, hängt ganz stark vom Witterungsverlauf ab und variiert dadurch auch von Jahr zu Jahr. Wenn es dann zur Lese kommt, werden die weissen Trauben vor den roten gelesen. Dies dient dazu, dass sie nicht zu viel Säure verlieren. Der Zeitraum der Ernte kann bis zu einem Monat dauern. Wenn die Ernte dann abgeschlossen ist, wird zwischen den Reihen gepflügt und oft mit den abgepressten Traubenschalen gedüngt. Zu dieser Jahreszeit ist natürlich auch im Weinkeller der Teufel los. Das werde ich euch aber gerne in kommenden Blog Posts beschreiben.

 

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                                Die Ruhe nach dem Sturm (bzw. nach der Lese)

Der November und Dezember

Nach der hektischen Lesezeit kehrt dann im November langsam Ruhe in den Weinberg ein. Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, kommt der Saftfluss zum Erliegen und die Rebstöcke gehen langsam in den Winterschlaf. Jetzt werden die ehemals fruchttragenden Treibe entfernt und um die Rebstöcke wird Erde als Frostschutz verteilt. Solltet ihr zu dieser Zeit noch Trauben sehen, sind diese für Eiswein vorgesehen. Um so mehr der Saft aus den Reben verschwindet, um so mehr trocknen die Trauben aus. In manchen Klimaregionen warten die Winzer zum Teil darauf, dass Edelfäule, die sich noch am Stock befindenden Trauben befällt, daraus können besonders komplexe Süssweine gekeltert werden.

Hoffentlich hat euch diese kleine Serie gefallen, ihr könnt gerne die Posts bewerten und kommentieren. Ich freue mich auf schon darauf.

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